von Henning
Es ist Anfang Juni und das bedeutet, es ist Zeit für den Inselseelauf in Güstrow. In diesem Jahr fiel das Datum auf den 7. Juni, den Pfingstsamstag. Nachdem der Tri Fun Güstrow im letzten Jahr die Austragung vom LSV Güstrow übernommen hatte, war es nun die 2. Auflage des neuen Ausrichters. Der offizielle Name des Laufes lautete 47. Stadtwerke Güstrow Inselseelauf, etwas sperrig, deshalb nenne ich ihn im Text weiterhin Inselseelauf.

Da ich nun auch Mitglied im Tri Fun bin, habe ich am Freitag beim Aufbau mitgeholfen. Zum Glück blieb es zu dem Zeitpunkt trocken, nur ein kräftiger Wind wehte über den Inselsee. Der Zielbereich war relativ schnell aufgebaut.


Die Wettervorhersage für Samstag war die Tage vorher sehr durchwachsen. Beim morgendlichen Blick in die Wetter-App entschloss sich Anja, die auch Helferdienste übernommen hat, mit dem Auto an den See zu fahren. Für das Fahrrad war es ihr zu nass. Ich hatte noch etwas Zeit, denn ich als Aktiver musste nicht so früh da sein.
Dann war ich mit meinen Vorbereitungen fertig und beim nochmaligen Blick aufs Regenradar sah ich, dass da schon wieder was aufzieht. Um 09:00 Uhr sollte es ankommen. Ich entschloss mich also, mich früher aufs Fahrrad zu schwingen und vor dem Regen am Inselseestrand zu sein. Doch wie es dann so ist, macht das Wetter was es will. Kaum war ich los, fing es auch schon an zu tröpfeln. Kurz vor der Hälfte der Strecke fing es aber richtig an, zu regnen. Wenigstens war ich so blickig, dass ich eine Regenjacke anhatte…
Am See angekommen holte ich mir schnell meine Startunterlagen ab und stellte mich unter.

Und dann kam ordentlich was runter. Aber ich stand ja im Trockenen.
Nun trudelten langsam die Aktiven ein und die Regenfront zog weiter. Es kam sogar pünktlich zum Start die Sonne raus und es wurde warm.
Vom Lauftreff Güstrow waren auch einige am Start und es war natürlich noch Zeit für ein Foto.

Bevor ich mich warm lief, durfte ich noch Fotomodell auf dem blauen (nicht roten) Teppich im Zielbereich spielen. Das sollte ein Check für die Zielfotokamera werden.

Wenn ich doch nach den 10 km auch so entspannt aussehen könnte…
Nach ein bisschen warm laufen mit Swen war es Zeit, sich an die Startlinie zu stellen. Der Bereich war schon gut gefüllt und ich reihte mich etwas weiter vorne an der Seite ein. Ich unterhielt mich noch mit dem Ein oder Anderen, grüßte den und den und plötzlich ertönte der Startpfiff. Hoppla…
Also ab die Post! Wie das heutzutage so ist, vergisst man trotz der Hektik nicht auf die Laufuhr zu drücken. Der erste Teil der Strecke führte am Strandhaus entlang auf dem recht schmalen Rad- und Gehweg. Für die 188 Starter, die die 10 km laufen wollten, ziemlich wenig Platz. Das Feld zog sich also ganz schön in die Länge. Dann eine scharfe Linkskurve und hinter dem Strandhaus auf dem Sandweg wieder zurück. Dann links rum auf ein Stück Kopfsteinpflaster und dann wieder rechts in Richtung Barlachweg.
Entgegen meiner sonstigen Vorgehensweise hielt ich mich dieses Mal am Anfang etwas zurück. Die Pace war nicht allzu schnell. Wir liefen also durch den Wald in Richtung Forstamt, einen kleinen Schlenker auf dem Sandweg davor und dann auf die Plauer Chaussee. Dort ging es dann erstmal schön bergauf. In der ersten Runde geht das ja noch ganz gut…
Das Feld sortierte sich so langsam. Hier ging es nun schön geradeaus und ich sah, wer da so vor mir läuft. Und siehe da, Swen war nur ein paar Meter vor mir. Konnte das angehen? Er müsste doch viel weiter vorne sein! War ich doch so schnell angegangen? Ein Blick auf die Uhr und ich war beruhigt. Es lag anscheinend nicht an mir. Noch auf der Plauer Chaussee überholte ich ihn sogar. Auf meine kurze Frage, was los sei, antworte er nur kurz, dass es heute gar nicht gehe bei ihm. Na ich war gespannt, was das werden wird…
Dieses Jahr gab es eine kleine Streckenänderung. Wir mussten nicht links ab durch das Wohngebiet laufen, sondern geradeaus bis zum Spielplatz An der Fähre. Davor dann links ab und den gesamten Barlachweg entlang. Das war eine gute Umstellung. Die Strecke vom letzten Jahr an den Bootshäusern am Kanal entlang ist doch ziemlich ausgefahren und deshalb voller Löcher.

Nach dem ganzen Regen der vergangen Tage dachte ich, der Weg hätte gelitten, aber es lief sich dafür noch ganz gut. Ein paar Stellen waren etwas matschig. Und wenn man neben jemandem laufen musste, konnte man sich die trockenen Stellen nicht unbedingt aussuchen.
Den Barlachweg entlang gab es noch ein paar Überholmanöver. Meistens wurde ich überholt! Aber Swen war immer noch hinter mir. Ich hatte mir im Vorfeld noch zwei andere Kontrahenten ausgeguckt. Philipp (aus meiner Nachbarschaft) war direkt in meiner Nähe und Michael aus Teterow war ein Stück hinter mir.
Es fühlte sich also alles gut an und ich lief so vor mich hin. Dann war die erste Runde geschafft und wir 10er mussten noch eine laufen. An der Wende wurde mir noch Mut zugesprochen. Beim entgegengesetzten Laufen sah ich dann die Abstände! Swen war nicht sehr weit weg, aber vor Michael hatte ich einigen Abstand.
Aber dann kam der Mann mit dem Hammer zu mir! Gefühlt ging mit einem Mal gar nichts mehr. Dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis Swen mich überholte. Philipp zog auch etwas davon. Aber Michael kam nicht. Das Feld um mich herum lichtete sich und so blieb mir nichts anderes übrig, als alleine zu laufen. Umso schwerer fiel es mir nun. Meine Pace brach nun um 15 bis 20 Sekunden ein.

Der Barlachweg zog sich gefühlt ewig hin. Michael kam aber nicht an mich heran. Als ich an der Drehbrücke vorbeilief, richtete ich schon mal meine Startnummer. Schließlich muss sie nach vorne zeigen. Ich dachte nämlich, dass falls Michael doch noch kommt und ich sprinten muss, hätte ich keine Zeit für sowas…
Als ich an der Wunscheiche vorbeikam, entschied ich mich, das Tempo etwas anzuziehen. Das sollte es Michael schwerer machen, an mir vorbeizukommen. Falls er denn in Reichweite wäre. Ich wusste es nicht!

Auf der Zielgeraden mit dem ausprobierten blauen Teppich beschleunigte ich noch etwas, aber es kam von hinten niemand. Swen und Philipp waren längst im Ziel.

Kaum im Ziel, Uhr gestoppt und Blick nach hinten. Michael war da erst am Anfang der Zielgeraden. Wenigstens ein Ziel erreicht. Lt. der offiziellen Ergebnisliste hatte ich auf Swen nur einen Abstand von 27 und auf Philipp 22 Sekunden. Wenn es (ich) doch nur etwas besser gelaufen wäre…
Die Anstrengung hat für den 43. Platz von 188 Startern gereicht. In der M50 bin ich 8. von 18 geworden. Mit der Platzierung bin ich im Gegensatz zur Zeit zufrieden. Komischerweise war ich letztes Jahr auch der 43.!
Fiene war auch schon im Ziel. Kein Wunder, sie ist ja auch die 5 km gelaufen. Also dieses Mal ein Foto von uns beiden nach dem Lauf.

Vom Lauftreff Güstrow sind alle gesund und munter im Ziel angekommen. Fiene war sehr zufrieden mit ihrer Leistung, Tobias nicht so…
Die Siegerehrung zog sich dann ganz schön in die Länge. Schließlich mussten alle Altersklassen männlich und weiblich geehrt werden.
Es war trotzdem wieder eine schöne Veranstaltung, die der Tri Fun da auf die Beine gestellt hat. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr! Wenn ich im Vorfeld ein bisschen besser trainieren kann, dann komme ich vielleicht auch wieder besser über die Strecke.
Die Ergebnisse der Lauftreffler:
5 km (103 Starter):
44. Merle, 27:07 min
89. Fiene, 35:31 min
10 km (188 Starter):
17. Maik, 39:35 min
35. Jonathan, 44:10 min
37. Swen, 44:30 min
43. Henning, 44:57 min
153. Tobias, 1:00:02 h
153. Leonie, 1:00:02 h