Von Henning
Am vergangenen Sonnabend fand bei bestem Laufwetter der 46. Stadtwerke Güstrow Inselseelauf statt. Nach der 45. Austragung im letzten Jahr stand die diesjährige auf der Kippe, weil der Laufsportverein Güstrow (LSV) nicht mehr in der Lage ist, solch eine Veranstaltung zu organisieren. Zum Glück hat sich mit dem TriFun Güstrow ein neuer Veranstalter gefunden.

Mit dem neuen Ausrichter gab es auch eine neue Streckenführung. Die letzten Jahre war der Start immer an der Oase und dann ging es an der Grenzburg vorbei bis nach Kirch Rosin und wieder zurück. In diesem Jahr war der Start nun direkt am Strand des Inselsees. Von dort aus führte die Strecke ca. 200 m den Strand entlang und bog dann um das Strandhaus ab. Die Runde um das Strandhaus war ca. 600 m lang und musste von den Jüngsten 2x absolviert werden.

Die 5er und 10er bogen nach der Runde ums Strandhaus in den Wald in Richtung Forstamt ab. Dort führte der Weg dann die Plauer Chaussee in Richtung Stadt entlang, bog am Inselseekanal ab und auf dem Barlachweg ging es wieder zurück zum Startbereich. Die 5er konnten dann ins Ziel laufen, die 10er mussten die Runde nochmal laufen.
Ich hatte mich schon sehr früh für die 10 km angemeldet. Als Ziel hatte ich mir gesetzt, eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen. Also habe ich Greg von Garmin “engagiert”. Der 16-wöchige Trainingsplan sah vor, dass ich eine Zeit von 44 min erreichen wollte. Meine Uhr scheuchte mich also 4x die Woche zum Laufen. Das war zum Ende schon ganz schön anstrengend. Die ein oder andere Einheit habe ich dann auch weggelassen. Zum Glück hat Greg nicht geschimpft…
Ich war also gespannt, ob das Training was gebracht hat. Zum Ende hin war ich nicht sehr optimistisch. Aber am Wettkampftag gibt man ja bekanntlich alles.

Ich war überpünktlich am Start-Ziel-Bereich, holte die Startunterlagen ab und zog meine Laufschuhe an. Vom Lauftreff war Leonie schon da und Fiene, Sandra, Swen, Ulrich, Jonathan, Maik und Merle trudelten auch nach und nach ein.

Bevor es mit einer kurzen Eröffnung losging, machten Swen und ich uns warm. Pünktlich um 10:00 Uhr ertönte dann das Startsignal für die 10 km-Läufer. Die 5er sollten nach fünf Minuten starten und die 1,2 km-Läufer weitere fünf Minuten später.
Seltsamerweise fing ich recht verhalten an. Sonst ist es eher so, dass ich zu schnell angehe. Aber beim Blick auf meine Uhr war genau meine vorgegebene Pace zu sehen und so brauchte ich für den ersten Kilometer tatsächlich 4:24 min. Der Anfang der Laufstrecke war auch der schwierige Teil, weil es bis kurz hinter das Speedwaystadion fast ständig bergauf ging. Als ich den Teil geschafft hatte, wurde ich noch schneller.
Am Anfang lief ich im Prinzip mit Ulrich. Swen war immer in Sichtweite, was sich für mich komisch anfühlte. Normalerweise ist er schnell weg. Nicht, dass ich zu schnell angegangen bin. Aber wiederholte Blicke auf meine Uhr beruhigten mich. Nach ca. 3 km setzte sich Ulrich dann etwas von mir ab, so dass er zwischen mir und Swen lief.

Das Feld war nun schon ganz schön auseinander gezogen und in meinem Bereich änderten sich die Positionen kaum noch. Der Barlachweg war in einem guten Zustand und es lief sich gut auf ihm.

Meine Kehle war ganz schön trocken, obwohl ich vor dem Lauf genug getrunken hatte. Ich wusste, dass nach der Wende ein Verpflegungspunkt mit Wasser aufgebaut war. Ich hatte also den Plan, dort etwas zu trinken. Dann war der Wendepunkt erreicht und die Runde begann von vorne. Ich griff mir einen Becher mit Wasser und nahm während des Laufens einen Schluck. Der tat gut und meiner Kehle ging es auf Schlag besser. Nun wurde es bis zum Speedwaystadion recht zäh. Deswegen brachen auch die Rundenzeiten der nächsten beiden Kilometer ein. Es waren nur noch um die 4:40 min/km. Ab der Tankstelle wurde ich wieder etwas schneller und beim zweiten Verpflegungspunkt gönnte ich mir noch einen Schluck Wasser.

Swen hat den Vorsprung nach der Wende weiter ausgebaut, so dass ich ihn nun nicht mehr sehen konnte. Ulrich war allerdings noch in Sichtweite. Auf dem Barlachweg pendelte sich meine Pace bei knapp über 4:30 min/km ein. Zum Glück war im Prinzip das Ziel in Sicht.

Kurz vor dem Ziel wurde mir zugerufen, dass Fiene auch schon im Ziel sei. War ja auch kein Wunder, schließlich ist sie die 5 km gelaufen. Auf den Zielfotos war dann zu erkennen, dass Swen Fiene kurz vor dem Ziel überholt hat und so etwas vor ihr ins Ziel kam.

Knappe 1,5 Minuten nach den beiden kam ich dann ins Ziel. Ich habe noch versucht, an die Gruppe vor mir heranzukommen, aber ich habe es nicht mehr geschafft. Ich war fix und fertig! So reichte es bei mir in der Gesamtliste zu Platz 43 von 167, bei den Männern wurde ich 39. von 122 und in meiner Altersklasse reichte es für Platz 5.

Leider zeigte meine Uhr im Ziel nur 9,71 km und 43:19 min an. Da die Strecke offiziell vermessen wurde, änderte ich die Strecke händisch auf 10,00 km (Pace 4:20 min/km). Mit der Zeit habe ich dann mein Ziel erreicht und einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt! Der Trainingsplan hat sich also gelohnt.

Als eine Randnotiz wäre noch ein kleiner Wettkampf zwischen Sandra und mir zu erwähnen. Wir wollten schon im letzten Jahr sehen, wer der oder die Schnellere ist. Das wurde aber nichts und so musste die Entscheidung in diesem Jahr fallen. Bei der Wende habe ich gesehen, dass der Abstand zwischen uns beiden schon erheblich war und es hätte schon mit dem Teufel zugehen müssen, wenn sie mich noch überholt hätte. Im Ziel lagen dann ca. vier Minuten zwischen uns und ich habe diesen Wettkampf für mich entschieden! Trotzdem stand Sandra auf dem Podium, weil sie in ihrer Altersklasse Zweite wurde. Glückwunsch!!!

Festzuhalten bleibt, dass der TriFun Güstrow eine schöne Laufveranstaltung auf die Beine gestellt hat. Die Organisation stimmte vorne und hinten. Auf der Strecke konnte man sich nicht verlaufen. Nicht nur weil sie relativ unkompliziert war, sondern auch weil sie sehr gut ausgeschildert und gekennzeichnet war. Sogar die Kilometerzahlen waren auf und neben der Strecke geschrieben. Das ist sicherlich eine gute Hilfe für Leute, die ohne GPS-Uhr laufen.
Danke an den TriFun Güstrow und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder einen so schönen dann 47. Inselseelauf laufen können!

Die Ergebnisse vom Lauftreff Güstrow:
5 km (75 Teilnehmer):
37. Merle, 3. WJ U16, 27:47 min
67. Fiene, 3. W20, 36:54 min
10 km (167 Teilnehmer):
21. Maik, 2. M50, 40:06 min
32. Swen, 4. M50, 41:55 min
38. Jonathan, 4. M30, 43:03 min
39. Ulrich, 6. M45, 43:06 min
43. Henning, 5. M50, 43:23 min
82. Sandra, 2. W40, 47:41 min
147. Leonie, 5. W20, 58:38 min