von Henning
Am gestrigen Sonnabend lud der TriFun Güstrow e. V. zum 27. TriFun Race. Das ist ein 40 km langes Einzelzeitfahren. Der Start erfolgt an der Bushaltestelle Braunsberg und führt in Richtung Dobbertin. An der Kreuzung kurz vor Dobbertin geht’s rechts ab in Richtung Sternberg. An der Kreuzung nach Neu Woserin ist dann die Wende. Von dort aus führt die Strecke den gleichen Weg wieder zurück bis zum Ziel in Braunsberg. Das Terrain ist sehr hügelig, es geht im Prinzip ständig bergauf und -ab.
Die Beteiligung war dieses Jahr überragend, 19 Männer und sechs Frauen wollten an den Start gehen.

Der Start erfolgt einzeln im Abstand von 1 min. Die Startreihenfolge wird ausgelost und ich hatte die Nr.:

Vom Lauftreff waren noch Tobias (Startnummer 2) und Swen (Startnummer 13) am Start. Mein Ziel war, meine Zeit vom letzten Jahr (1:15:25 h) zu verbessern. Die Platzierung war mir eigentlich egal, weil nach vorne geht sowieso nicht viel. Gegen die Triathleten mit ihren Zeitfahrmaschinen habe ich keine Chance. Da Swen eine Minute vor mir an den Start ging, war er mein Ziel. Und vielleicht könnte ich Tobias etwas Zeit abnehmen. Da er aber schon an 2. Stelle an den Start ging, war es unmöglich, ihn im Auge zu behalten.
Eine Minute nach mir startete Mattes Kuntermann. Ich war gespannt, wann er mich einholen wird. Und tatsächlich dauerte es nicht lange! Nach ca. 4 km bzw. 8 min war es so weit. Er rauschte förmlich an mir vorbei!

Aber meinerseits hatte ich dann auch ein Erfolgserlebnis. Es dauerte dann nur noch knappe 2 min und ich habe Swen eingeholt. Also hatte ich ihm schon eine Minute abgenommen.
Nun passierte allerdings nicht mehr viel. Vor mir war weit und breit niemand zu sehen. Bis zur Kreuzung vor Dobbertin haben mich noch zwei Schnelle überholt. Es ging also darum, das Tempo hochzuhalten. Hinzu kam der Gegenwind auf diesem Streckenabschnitt. Trotzdem lief es bei mir ganz gut. Beim Blick auf meinen Radcomputer stellte ich fest, dass ich sogar einen 34er Schnitt hatte. Sollte ich meine Zeit vom letzten Jahr etwa doch verbessern können?
Ein paar Kilometer vor der Wende kamen mir dann die Ersten entgegen. Es ist schon beeindruckend, wenn die Zeitfahrer in ihrer Haltung an einem vorbei donnern!


Nun habe ich auch Tobias das erste Mal auf der Strecke gesehen. Ich wollte mir noch merken, wo ich ihn zu welcher Zeit gesehen habe, damit ich auf dem Rückweg die Zeit vergleichen kann. Allerdings ist es mir nicht gelungen. An der Strecke fiel mir kein besonderer Punkt auf, den ich mir merken konnte. Irgendwie sah alles gleich aus, Straße, Bäume, Sträucher… Oder ich war nicht mehr in der Verfassung, sowas aufzunehmen. Es waren ja nun schon fast 20 km am Limit.

Nun kam endlich die Wende in Sicht. Zwei Streckenposten vom TriFun sicherten sie ab. Ich hatte Glück, es gab zu dem Zeitpunkt keinen Autoverkehr auf der Straße. Also Wende und die zurückgelegte Strecke wurde nun länger als die noch zu fahrende. Ich brauchte ca. 36 min. Könnte ich das Tempo beibehalten, sollte ich schneller sein als letztes Jahr.


Nach nicht allzu langer Zeit kam mir auch Swen entgegen.

Der Rückweg haute ganz schön rein. Der Weg zur Dobbertin-Kreuzung führte gefühlt immer bergauf und dann gab es da auch noch Gegenwind. Einmal wurde ich dort noch überholt. Dann links an der Kreuzung und immer geradeaus in Richtung Ziel, nur noch 13 km…
Und dann traute ich meinen Augen kaum. Auf dieser langen Geraden, die allerdings schön bergauf führte (wie kann es auch anders sein) sah ich doch tatsächlich jemanden vor mir, der mich nicht überholt hat. Es fährt sich gleich viel besser mit einem Ziel vor Augen!
Beim Näherkommen stellte ich fest, dass es eine Frau war. Das Überholen hatte also keine Auswirkungen auf meine Platzierung, aber das war egal. Bei den Anstiegen kam ich ihr näher, bergab und auf den kurzen ebenen Abschnitten blieb der Abstand in etwa gleich. Kurz vor Groß Breesen war es dann so weit. Am Anstieg zog ich vorbei! Tolles Gefühl…
Ich wurde dann auch nochmal überholt und kurz vor Zehna fuhr ich an einem vorbei. Er machte keinen besonders guten Eindruck und ich dachte, er kann nicht mehr. Beim Überholen stellte sich dann heraus, dass er einen Defekt am Rad hat und deshalb nicht mehr besonders schnell vorwärts kam.
Den Anstieg in Zehna meisterte ich dann noch ganz gut und dann ging es bis ins Ziel nur noch bergab. Da konnte ich nochmal schön Geschwindigkeit machen und dann war es geschafft. Beim Blick auf meinen Radcomputer realisierte ich, dass ich mein vorrangiges Ziel erreicht habe. Ich schaffte es in 1:13:17 h mit einem Schnitt von 32,7 km/h. Damit verbesserte ich mich um 2 min.
Vor mir waren (natürlich) schon viele im Ziel, aber es kamen nach und nach noch welche. Swen hatte ich ja hinter mir gelassen, aber was war mit Tobias?
Nach einer kurzen Pause in Braunsberg und nachdem alle im Ziel waren, setzte sich der Tross in Richtung Bootsverleih am Inselsee in Bewegung. Manche mit dem Auto mit dem Fahrrad im Kofferraum und manche auf dem Fahrrad. Als wir, Swen und ich, dort ankamen, waren schon die Tische gedeckt mit Kuchen, Laugenstangen, Kaffee, Cola und anderen Getränken. Das war alles sehr lecker!
Dann fand die Siegerehrung statt. Und tatsächlich, ich habe auch Tobias hinter mir gelassen, ich 15., Tobias 16. und Swen 18. Damit habe ich alle meine Ziele erreicht!

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den TriFun für die Organisation und Durchführung des Einzelzeitfahrens. Und wer weiß, vielleicht verbessere ich meine Zeit im nächsten Jahr nochmal…
Offizielles Gesamtergebnis:
1. Lukas Kuntermann, 00:54:31 h
2. Cornelius Wermann, 00:55:20 h
3. Ralf Bick, 00:55:36 h
4. Enrico Selig, 00:59:10 h
5. Mattes Kuntermann, 01:01:54 h
6. Max Kasler, 01:02:34 h
7. Ralf Buchner, 01:04:56 h
8. Daniel Hakert, 01:05:08 h
9. Michael Klewer, 01:05:24 h
10. André Klein, 01:05:54 h
11. Christoph Haack, 01:07:05 h
12. Matthias Audehm, 01:07:29 h
13. Stefanie Schuldt, 01:08:37 h
14. Christiane Wermann, 01:09:27 h
15. Helena Drüeke, 01:09:31 h
16. Lucas Geetz, 01:09:59 h
17. Alia Rimatzki, 01:12:31 h
18. Erhard Pöhl, 01:13:17 h
19. Henning Wolf, 01:13:21 h
20. Beke Timmermann, 01:13:55 h
21. Tobias Freye, 01:17:14 h
22. Hagen Burgenger, 01:17:49 h
23. Swen Langschwager, 01:18:46 h
24. Maria Thiedig, 01:18:51 h
25. Till Köster, 01:24:28 h
Fotos: Andreas Kuntermann