von Henning
Am gestrigen Samstag lud der Tri Fun Güstrow, deren Mitglied ich nun schon fast ein halbes Jahr bin, zum 17. LVM Versicherung Swim & Run ein.
Das ist ein Wettkampf, bei dem erst 750 m geschwommen und dann 5.000 m gelaufen werden müssen. Da wir hier in Güstrow das Spaßbad Oase haben, wird natürlich dort im Sportbecken geschwommen. Bis zum vorletzten Jahr konnte auch dort vor Ort an der Nebel gelaufen werden. Da sich die Preispolitik der Verantwortlichen der Oase doch sehr ins Negative entwickelt hat, befindet sich die Laufstrecke seit dem letzten Jahr bei der Landessportschule.
Für mich waren es bei meiner dritten Teilnahme keine guten Voraussetzungen. Seit drei Wochen zwickte mein Knie und ich konnte dementsprechend nicht trainieren. Dann kamen am Freitag auch noch heftige Kopfschmerzen hinzu und ich dachte schon, ich muss absagen. Aber nein, pünktlich zum Raceday war das Knie schmerzfrei und der Kopf pochte auch nicht mehr!

Bis um halb neun musste man sich in der Oase angemeldet haben und ich war pünktlich. Vom Lauftreff hatten sich noch Tobias und Ulrich angemeldet, aber keiner der beiden war schon da. Kurz vor Meldeschluss trudelte Tobias ein. Ulrich allerdings war noch immer nicht da. Er kam tatsächlich erst nach dem Meldeschluss und die Wettkampfleitung war schon kurz davor, ihn aus der Teilnehmerliste zu streichen…
Angemeldet waren 43 Sportler, es kamen aber nur 38. Diese wurden auf die Bahnen des Sportbeckens aufgeteilt. Zwei Teilnehmer teilen sich immer eine Bahn. In diesem Jahr wurde es so eingeteilt, dass im ersten Lauf die Schnellsten schwimmen und zum Schluss die Langsamsten, basierend auf den Zeiten, die in der Anmeldung angegeben werden mussten. Da ich mich mit 17 min angemeldet hatte, war mein Vorlauf eher einer der hinteren. Tobias sollte in dem Lauf vor mir starten, aber Ulrich in meinem.
Bei Tobias lief die Vorbereitung ähnlich schleppend. Ihn hatte eine Bronchitis erwischt und so machte er sich keine großen Hoffnungen. Den Swim & Run überstehen war das Ziel. Aber beim Schwimmen ging es ihm anscheinend sehr gut, Bestleistung in 14:33 min!
Da würde ich beim Laufen doch eine ganze Menge aufholen müssen!

Nun war ich an der Reihe. Ulrich schwamm in meiner Nebenbahn genau neben mir. Wir hatten 30 Bahnen vor uns. Am Beckenrand wurde immer angezeigt, wie viele wir noch zu schwimmen haben, bezogen auf 50 m.

Startpfiff und los gings! Ich legte los wie die Feuerwehr. Ich atmete im 4er Rhythmus und meine Technik war aus meiner Sicht ganz gut. Ich setzte mich an die Spitze meines Laufes. Beim Blick zur Seite sah ich nach drei Bahnen, dass ich Ulrich und meinem Mitschwimmer in der Bahn schon eine halbe Bahn weggeschwommen bin. Aber dann kam es natürlich, wie es kommen musste. Das Tempo konnte ich nicht halten und die Technik hat dann auch gelitten.

Wir schwammen Bahn um Bahn. Der Abstand zu Ulrich blieb gleich, aber mein Nachbar in der Bahn kam immer näher! Das Witzige war, dass er auch in meiner Altersklasse startete und es letztes Jahr auch schon eng zwischen uns wurde. Leider mit dem schlechteren Ende für mich…
Als noch vier Bahnen zu schwimmen waren, hatte er mich ein- und dann auch überholt. Er hatte nur eine halbe Länge Vorsprung und auf der letzten Bahn setzte ich zum Schlussspurt an. Es reichte allerdings nicht ganz und er schlug eine Sekunde vor mir an.
Beim Blick auf unsere Garmin-Uhren sahen wir, dass bei uns beiden 800 m stand. Nanu, da sind wir wohl zu weit geschwommen. Das erklärt natürlich auch, dass Ulrich schon am Beckenrand stand, als ich angeschlagen habe, obwohl ich ja bis zum Schluss eine knappe Bahn Vorsprung hatte.
Unser Bahnenzähler machte große Augen und wusste gar nicht, was er sagen sollte. Aber es war ja eindeutig. Nach einigem Hin und Her wurden dann unsere 800 m ins Verhältnis zu 750 m gesetzt und dabei kam für mich eine Zeit von 15:44 min raus. Und das ist gleichbedeutend mit meinem neuen persönlichen Rekord. Damit habe ich mich im Vergleich zum letzten Jahr um fast eine Minute verbessert. Wie sich beim Studium von Fotos zeigte, hat der Bahnenzähler gleich am Anfang vergessen, die Bahnkarte von uns beiden umzublättern…
Das Schwimmen war nun also erledigt und nun mussten wir zur Landessportschule. Um 12:00 Uhr sollte dort der Start erfolgen mit den Abständen, die sich beim Schwimmen ergeben haben. Auf Tobias musste ich also 1:11 min aufholen und Ulrich hatte ca. 30 s Rückstand. Tobias sollte für mich kein Problem sein, da er wegen der gerade überstandenen Bronchitis konditionell im Ar… war. Allerdings nur, wenn mein Knie hält! Genauso sollte ich für Ulrich kein Problem sein. Er wird doch relativ schnell an mir vorbei flitzen.

Die Laufrunde ist etwas über 1.600 m lang und führt durch den Wald auf, selbstredend, Waldboden. Für die 5 km müssen also drei Runden absolviert werden. Gleich am Start habe ich meinen Altersklassen-Konkurrenten überholt und mich von ihm abgesetzt. In der ersten Runde war ich gut bei und ich fühlte mich gut. Ich bin auch dieses Mal nicht allzu schnell angegangen. Trotzdem überholte ich den Einen oder Anderen und mich überholten auch welche. Am Anfang der zweiten Runde war es dann so weit. Ulrich hat mich gekriegt! War ja klar…

Es dauerte dann aber nicht lange und ich überholte Tobias. Ich lief dann so vor mich hin. Das Tempo war gut, das Knie hielt. Dann der vierte Kilometer und ich brach ein. Die ersten drei Kilometer hatte ich eine Durchschnittspace von ca. 4:30 min/km, nun aber nur noch 4:55 min/km. Ich blickte mich in der letzten Runde um und sah, dass mein M50-Kontrahent immer dichter kam. Und schließlich überholte er mich ca. bei der Hälfte der Runde.


Mein Plan war nun, an ihm dranzubleiben und vielleicht auf der Zielgeraden an ihm vorbei zu sprinten. Aber da war keine Chance mehr für mich, ich konnte ihm nicht folgen. Irgendwie erinnerte mich der Verlauf des Laufes an das Schwimmen…


So lief ich also einige Sekunden nach ihm ins Ziel. Ich verbesserte mich nach dem Schwimmen noch auf den 23. Platz und meine Gesamtzeit war etwas besser als letztes Jahr. Der besseren Schwimmzeit sei Dank. In meiner Altersklasse wurde ich 2.

Ich hoffe, dass diese Veranstaltung weiterhin stattfinden kann. Wenn man die Preispolitik der Oase sieht, dann kann einem Angst und Bange werden. Sogar die Helfer und Zuschauer mussten jeweils 5 € zahlen! Es ist nämlich eine sehr schöne und entspannte Veranstaltung, mal abgesehen von der sportlichen Anstrengung.
Ein großer Dank an die Vereinskameraden vom Tri Fun Güstrow!
Die Ergebnisse der Leute vom Lauftreff Güstrow:
19. Ulrich 37:00 min (Swim: 16:15, Run: 20:45)
23. Henning 38:27 min (Swim: 15:44, Run: 22:43)
27. Tobias 39:51 min (Swim: 14:33, Run: 25:18)
